Never hesitate to steal a good idea.
22 Jahre ist es nun her, dass Christian Kalinke eine Idee umgesetzt hat, die er als Automobilmanager während eines Auslandseinsatzes aufgeschnappt hatte. Interessiert hat der geborene Berger als langjähriges Vorstandsmitglied des ortsansässigen Fußballvereins MTV Berg verfolgt, wie Sportvereine in seiner damaligen Wahlheimat Stockholm versucht haben, ihre Nachwuchsarbeit finanziell zu fördern.
Eine dieser Initiativen hatte es dem ehemaligen Fußballchef des MTV Berg besonders angetan. Es war ein kleiner Eishockeyclub aus dem Stockholmer Norden, dessen Präsident seine Top-Beziehungen zu Sport, Wirtschaft und Politik dazu genutzt hat, einer interessierten Öffentlichkeit einschlägiges Wissen und wertvolle Kontakte zu verschaffen und gleichzeitg die Jugendarbeit seines Vereins finanziell zu unterstützen. Nach dem Motto: "Never hesitate to steal a good idea" begann Christian Kalinke Anfang 2002 das schwedische Modell zu kopieren. Unter der Bezeichnung "MTV Unternehmerstammtisch" werden seitdem Experten zu Themen eingeladen, die die Menschen gerade bewegen. Das Expertenteam besteht meist aus einem "Local Hero" und einem aus den Medien bekannten Prominenten. Beide haben sich zum Thema des Tages einen Namen gemacht und treten in aller Regel dank des lockeren Veranstaltungsstils recht unprätentiös auf.
Apropos lockerer Stil! Was zählt ist die lebendige Interaktion mit dem Publikum. Vorträge, Reden oder gar Powerpointschlachten sind schlichtweg verboten. Lebendig ist die Interaktion immer dann, wenn sich der Moderator, der Interviewpartner und das Publikum auf ein Spiel einlassen, das von Fakten und Meinungen, aber auch von reichlich Augenblickskomik geprägt ist. Da hilft es natürlich, dass der MTV Unternehmerstammtisch keine kommerziellen oder politischen Interessen verfolgt und auch keine Quoten zu erfüllen hat. Wichtig ist aber auch, dass im Publikum unterschiedlichste Menschen sitzen, die bereit sind, am Dialog teilzuhaben. Mit Unterschiedlichkeit ist gemeint, dass die Besucher keine Unternehmer im engeren Sinne sein müssen, sondern Menschen, die etwas unternehmen, egal ob im Sport, in der Kultur, Politik oder der Wirtschaft.
Zurückblickend kann man sagen, dass der MTV Unternehmerstammtisch einen mühsamen Start hingelegt hat. Viele Menschen am Starnberger See haben sich mit Formaten zu Tode amüsiert, die in den bekannten Talkshows angeboten werden. Da lag es am Anfang nahe, sich nicht mit dem amateurhaften Abklatsch eines unscheinbaren Fußballklubs auseinander setzen zu wollen. Hinzu kommt, dass der nicht gelernte Moderator Christian Kalinke auch seine Zeit gebraucht hat, um zu verstehen, wie das Publikum im Münchner Süden tickt. Inzwischen hatte sich aber herumgesprochen, dass der MTV Unternehmerstammtisch eine kultige Plattform ist, um Neues zu erfahren, interessante Leute kennen zu lernen und sich schlichtweg zu amüsieren. Nur eines ist nicht gelungen, nämlich die Schwellenangst zu überwinden, die der Name MTV Unternehmerstammtisch in sich birgt. Deshalb wurde das Kind umgetauft. Aus MTV Unternehmerstammtisch wurde BergSpektiven. Berg ist der Ursprung und soll auch den Weitblick symbolisieren und BergSpektiven beinhaltet das Versprechen, dass sich bei jedem Besuch dieser Veranstaltung neue Perspektiven eröffnen.
BergSpektiven möchte Sie einladen eine unserer nächsten Veranstaltungen zu besuchen. Da ist sicher mal ein Thema dabei, das den einen oder anderen interessiert.
Wer von Ihnen hat schon mal den bayerischen Filmemacher Markus H. Rosenmüller erlebt, mit dem Adidas Chef Herbert Hainer oder mit der Politikerin Ilse Aigner geplaudert sowie mit Oliver Bierhoff über eine ungewöhnliche Fußballerkarriere philosophiert. All das hat der MTV Unternehmerstammtisch bislang möglich gemacht und wird BergSpektiven künftig möglich machen.
Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind, müssen Sie uns nur Ihre e-mail Adresse an wir@bergspektiven.de senden und Sie werden künftig automatisch eingeladen.
Bleibt noch zu erwähnen, wie wir zu Geld kommen und welcher gemeinnützige Zweck hinter BergSpektiven steht.
Die Mittelbeschaffung erfolgt durch freiwillige Spenden und durch Sponsoren. Die Gemeinnützigkeit liegt in der Förderung der Jugendarbeit im Fußballsport. Es werden konkrete Projekte in der Gemeinde Berg und in Afrika gefördert, um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Paradebeispiel war das Projekt "Berg kickt bunt", um Straßen- und Hobbyfußballern über einen frei zugänglichen Soccerfive-Platz eine Heimat zu verschaffen, ohne gleich Mitglied eines Vereins sein zu müssen. Dieses Mini-Spielfeld existiert seit einigen Jahren, ist häufig frequentiert und kann als Begegnungsstätte für Freizeitfußballer am Ostufer des Starnberger Sees bezeichnet werden. Zweck erfüllt - kann man sagen. Die Eltern sind froh, wenn die Kids mal weg sind von der Straße und dem Computer. Die Älteren freuen sich, mal auf einem Soccerfive-Platz kicken zu können.
Zum Schluss noch einen Beichte. Der Begriff "Berg kickt bunt" ist geklaut von der Münchner Hobbykicker-Szene "Bunt kickt gut". Aber wie haben wir schon eingangs festgestellt: "Never hesitate to steal a good idea!"