Liebe Klub der 100 Mitglieder und Sponsoren,
am 18. Juli 2019 findet die nächste Paneldiskussion des Klubs der 100 statt zum Thema:
Gesellschaft - Warum es sich lohnt, eine Balance zwischen Ökologie und Ökonomie zu finden
Auf dem Podium erwarten Sie:
Peter Frieß - Geschäftsführer der Fokus Zukunft GmbH & Co. KG
Hans W. Gutsch - Unternehmensberater, ehemaliger Vorstand Personal, Organisation und Umwelt bei Compaq
Bernhard Mattes - Präsident des Verbandes der Automobilindustrie
Katharina Schulze - Fraktions-Chefin der Grünen in Bayern
Jonny Tappeiner - Biobauer und Öko-Zertifizierer aus dem Schnalstal (Südtirol)
Eingeladen sind alle Klub der 100 Mitglieder und ausgewählte Gäste unserer Hauptsponsoren.
Ich freue mich Lothar Firlej, dem Verantwortlichen unserer Partnerinitiative in Kenia, bei dieser Gelegenheit eine weitere Barspende zu überreichen. Lothar wird persönlich über seine Projekte im neuen Zuhause berichten. An dieser Stelle herzlichen Dank an Sie, liebe Mitglieder! Ihre Spende ermöglicht Lothar Firlej den Straßenkindern mit Essen, Kleidung und Fürsorge das zu geben, was diese dringend benötigen. Alle Informationen zur Organisation NGUVU Edu SPORT entnehmen Sie bitte der Website
Und nun freue ich mich auf eine bereichernde Diskussion mit Ihnen und meinen Interviewpartnern!
Angenehme Sommerferien wünscht
Ihnen / Euch
Christian Kalinke
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Presse Vorschau
Presse Rückblick
(zur Ansicht bitte jeweils auf den Link klicken)
Rückblick
Es ging zuweilen hitzig zu. Das Thema Warum es sich lohnt, eine Balance zwischen Ökologie und Ökonomie zu finden scheint die Leute zu beschäftigen. Was aber auch an der Liste der Podiumsgäste lag, die eine lebendige Diskussion erwarten ließ. Eingeladen waren Katharina Schulze, die Grünen-Vorsitzende im Bayerischen Landtag, Hans Gutsch, Ex-Umweltchef von Compaq, Peter Frieß, Öko-Unternehmer aus Berg, Jonny Tappeiner, Biobauer aus Südtirol und Bernhard Mattes, der Präsident des Deutschen Automobilverbandes.
Der erste Aufreger bereits bei der Vorstellungsrunde: Als Katharina Schulze, anstatt sich näher vorzustellen, das Parteiprogramm der Bayerischen Grünen abspulte, bemerkte der Moderator Christian Kalinke, dass wir mehr über die Person Katharina Schulze erfahren wollen, anstatt der moralischen Belehrungen ihrer Partei. Katharina Schulze, nicht auf den Mund gefallen, erwiderte, dass die Lindner-ähnlichen Bemerkungen bei ihr nur einen Gähnanfall verursachen. Jetzt war jeder wach in der Stube! Ihre Aussagen zur Energiewende, Ökosteuer und sozialer Gerechtigkeit - alles bekannte Positionen der Grünen. Auf die Frage, warum trotz aller Appelle so wenig passiert, verwies sie auf die gegebenen Machtverhältnisse ohne unerwähnt zu lassen, dass es genügend Gelegenheiten gibt, diese zugunsten der Grünen zu ändern.
Hans Gutsch, ein Deutsch-Amerikaner, der früher die Personal- und Umweltverantwortung in einem Großunternehmen der Computerbranche verantwortet hat, verwies darauf, dass schon in den 90er Jahren zahlreiche Unternehmen nach dem Maastricht Abkommen ihr Bekenntnis zur Nachhaltigkeit abgegeben haben. Compaq, sein ehemaliges Unternehmen, legte bereits 1994 eine Strategy for Green Computing auf. Keine Marke kann sich heute noch erlauben, als Umweltsünder dazustehen. Leider fehlt der westlichen Welt derzeit der Mut, Durchbruchs-Innovationen voranzutreiben. Auf den Klimaleugner Trump angesprochen, wies Hans Gutsch darauf hin, dass man Amerika nicht über einen Kamm scheren kann. Es gibt Bundesstaaten, die schärfere Co2 Ziele haben, als in Europa üblich.
Peter Frieß, der Geschäftsführer des Ökounternehmens Fokus Zukunft aus Berg, zeigte sich besorgt, dass 27 Jahre nach dem Umweltgipfel in Rio zwar viel Geld ausgegeben, aber wenig erreicht wurde. Natürlich muss jeder erst mal in seinem eigenen Hof kehren, aber der Welt wäre mehr geholfen, wenn die Menschen aus der Armut rauskommen. Gelingt es nicht, umweltfreundliche Energie und Technik in den bevölkerungsreichen Gegenden Afrikas und Asiens einzusetzen, werden wir es bald mit Millionen von Klimaflüchtlingen zu tun haben. Wohlstand und Naturschutz bedingen einander.
Das war eine Steilvorlage für den Südtiroler Biobauern Jonny Tappeiner. Nachhaltigkeit ist für Biobauern eine Glaubensfrage. Der Wohlstand wird nicht durch die Anhäufung von materiellen Gütern bestimmt, sondern durch sinngeführtes, zukunftsgerechtes Arbeiten. Gemeint ist die Kreislauf-Wirtschaft seines Hofes. Die landwirtschaftliche Fläche bestimmt die Anzahl der Tiere. Es muss weder Futter noch Dünger zugekauft werden. Und es ist genügend Platz vorhanden, damit die Kühe ihre Hörner und die Schweine ihre Schwänze behalten können. Das Auskommen ist im Wesentlichen durch Selbstvermarktung und Vermietung von Ferienwohnungen im über 700 Jahre alten Hof gesichert.
Bleibt zum Schluss die aus dem Publikum gescholtene Automobil-Industrie: Bernhard Mattes, seines Zeichens Präsident des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie, verwahrte sich gegen die pauschale Verurteilung der über 800.000 Beschäftigten in Deutschland. Es steht außer Frage, dass die Verantwortlichen der Abgasmanipulationen rechtsstaatlich verurteilt werden müssen.
Es bedarf keiner existenziellen Krise, um umweltfreundlicheren Technologien zum Durchbruch zu verhelfen. Die deutschen Fahrzeugingenieure sind auf einem guten Weg und der Klimagipfel der Bundesregierung steht vor richtungsentscheidenden Beschlüssen. Das prophezeite Ende der Automobilindustrie sieht Bernhard Mattes nicht kommen. Solange der Mensch die individuelle Mobilität und die damit verbundene Freiheit und Selbstbestimmung sucht, wird es immer Automobile geben.
Ach ja! Bei aller lebendigen Debatte sollte nicht vergessen werden: BergSpektiven ist gemeinnützig. An diesem Abend nahm Lothar Firlej eine Spende von 2.500 € für seine Organisation NGUVU Edu SPORT in Empfang. Dieser Beitrag ermöglicht Lothar Firlej den Straßenkindern in einem Slum-Viertel bei Nairobi mit Essen, Kleidung und Fürsorge das zu geben, was diese dringend benötigen.
Bleibt nur noch die Antworten der fünf Podiumsteilnehmer zu ihrem Beitrag zum Klimaschutz zu reflektieren: Da war alles von bewusster Ernährung, über Verzicht von Flugreisen bis zum energetischen Wohnen dabei. Aber in Erinnerung dürfte wohl der Schlusssatz des Südtiroler Biobauern Jonny Tappeiner bleiben, der da sagte: Morgen versuche ich (mit meinem deutschen Diesel) mit 90 km/h nach Hause zu fahren und geh dann auf meine Alm, um mit meiner Hände Arbeit die Welt ein wenig besser zu machen.